Toxische Beziehung am Arbeitsplatz

Sozial kompetent miteinander arbeiten

Wie kann es sein, dass es im Arbeitsumfeld Menschen gibt, die einen komplett aus der Fassung bringen? Bei dem einen ist es der Chef, bei dem anderen der Kollege, beim nächsten der Geschäftspartner oder ein Mitarbeiter. Was passiert da, was läuft da ab?

Ein Klient erzählte mir seine Geschichte, die vielen bekannt vorkommen mag:

„Es gibt da jemanden, der mir das Leben richtig schwer macht

Wir sind total verschieden. Ich bin zurückhaltend und gründlich, er ist der Machertyp. Wenn ich ihn sehe oder auch nur an ihn denke, fühle ich mich schwach und klein. Ich weiß, ich bin nicht mein Gefühl, ich habe ein Gefühl. Aber alle Gescheitheit nützt in diesem Falle überhaupt nichts. Ich kann in seiner Gegenwart keinen geraden Satz mehr herausbringen.

Ich weiß buchstäblich nicht, wo rechts und links ist

Egal wie sehr ich mir vornehme, dass mir das beim nächsten Mal nicht passieren wird, alle Vorsätze fallen doch wieder wie ein Kartenhaus in sich zusammen, sobald ich ihm gegenüberstehe. Weg ist mein Mut. Ich komme nicht durch, mit den Anliegen, die mir wichtig sind oder mit dem, was ich zu sagen habe. Er fährt mich einfach nieder.

Über die Selbstkenntnis zur Menschenkenntnis

Man sollte nicht vergessen: Bei der Zusammenarbeit von Führungspersonen, Mitarbeitern oder Geschäftspartnern findet immer auch eine Begegnung zwischen zwei Menschen statt. Es stehen sich nicht nur Führungskraft und Mitarbeiter, Kollege und Kollege, Fachkraft und Kunde gegenüber. Es begegnen sich immer auch zwei Persönlichkeiten, mit all ihren Stärken, ihren Schwächen, ihren Ängsten und Eigenheiten.

Jetzt mag man meinen, dass es in diesen Situationen ausschlaggebend ist, den anderen möglichst gut zu kennen. Das stimmt nur bedingt. Viel wichtiger ist es, ein Bild von sich selbst zu haben. Wer seine eigene Persönlichkeit einer genauen Analyse unterzieht, stärkt damit sich und seine Fähigkeiten. Und wer sich selbst kennt, kann anderen gegenüber authentisch und überzeugend genau das vermitteln, was er möchte.

In einem Coaching könnten mögliche Fragestellungen lauten:

  • Wie kann ich Inhalte leichter transportieren?
  • Wie bereite ich meinen Inhalt auf, damit er bei meinem Gegenüber ankommt?
  • Wie muss ich mit welchem Gegenüber kommunizieren?
  • Wie kann ich das Gespräch aktiv lenken?

Ein weiterer ganz wichtiger Punkt ist in diesem Zusammenhang das Thema Vertrauen. Es spielt auch im beruflichen Miteinander eine entscheidende Rolle. Die Basis für Vertrauen ist eine stabile, stimmige und in sich ruhende Persönlichkeit, die ausstrahlt, dass sie den ganzen Menschen wahrnimmt. Wenn andere spüren, dass es ihrem Gegenüber nicht nur um Fachwissen, sondern auch um soziale Kompetenz geht, entsteht eine Atmosphäre, in der sich alle mit all ihren Stärken entfalten können, das ist vor allem für Führungspersonen wichtig.

Hier stellen sich im Coaching Fragen wie:

  • Weiß ich selbst, warum mir mein Gegenüber vertrauen sollte?
  • Warum er meine Anweisungen, Ratschläge oder Kritik mit einem guten Gefühl annehmen kann

Es lohnt sich, sich selbst und dadurch auch die anderen besser zu verstehen.