Wünsch dir was – auch in der "Musiker" Krise

Ja, es sind turbulente Zeiten, immer noch, vielleicht mehr denn je, das haben auch meine beiden Klienten die vergangenen 12 Monate zu spüren bekommen. Sie sind Freunde seit einem Jahrzehnt, die Musik hat sie zusammengeführt und sie hatten große Pläne für ihre berufliche Zukunft.
Und dann kam das Jahr 2020 und sie mussten als Musiker zusehen, wie Ihre Träume auf Eis gelegt wurden. Und auch all die großartigen Vorhaben, die schon lange vorher erteilten Aufträge in der Eventbranche, alles wurde zunächst verschoben und schließlich storniert.
Was für Enttäuschungen! Die ganze Sicherheit und Zukunft, weg.

Jammern und Klagen erlaubt

Meinen Klienten war durchaus bewusst: Jede Zeit – und scheint sie noch so schwer - hat ihre Aufgabe. Aber welche genau, womit weitermachen, wenn alles im Keim erstickt wird? Aus dieser Sackgasse sahen sie keinen Ausweg und kamen zu mir. Sie entschlossen sich ein halbes Jahr in ihre Entwicklung zu investieren. Die Rahmenbedingungen waren nicht leicht, weil wir ja alle nicht wussten, was der nächste Tag bringen würde, geschweige denn die nächsten Wochen und Monate.
Und so ging es erstmal darum, die Situation anzunehmen, so wie sie nun mal war. Dazu gehörte es, alle Gefühle zuzulassen: Wut, Traurigkeit, Frust, Hoffnungslosigkeit. Das ist wichtig, denn nur so kann es ruhig werden im Kopf – und im Herzen. Es braucht die Möglichkeit, erst einmal klagen zu dürfen, laut und offen. Oft verwehrt man sich das selbst.
Durchgehend eine Chance in der Krise zu sehen, war für die beiden schwer. Zu groß war die Unsicherheit vor der Zukunft. Kaum hofften sie auf Erleichterung der Bestimmungen, da kam auch schon der nächste Lockdown und der nächste und der nächste… Und doch hörte ich Daniel immer wieder sagen: „Aber die Musik wird immer bleiben“

Krisen fordern Entscheidungen

Menschen sind Gleichgewichtswesen und streben nach Ausgleich und Vervollständigung. Man nennt das auch das Gesetz der guten Gestalt. Wenn es - wie bei meinen Klienten auch - zu einem Bruch aller Pläne kommt, fühlen wir uns irritiert und ausgebremst, unterbrochen und unfertig. Das kann eine Krise auslösen. Für Krisen gibt es unzählige Erklärungen. Bei Wikipedia heißt es:
„Eine Krise ist im Allgemeinen ein Höhepunkt oder Wendepunkt einer gefährlichen Konfliktentwicklung in einem natürlichen oder sozialen System, dem eine massive und problematische Funktionsstörung über einen gewissen Zeitraum vorausging, und der eher kürzer als länger andauert. Die mit dem Wendepunkt verknüpfte Entscheidungssituation bietet in der Regel sowohl die Chance zur Lösung der Konflikte als auch die Möglichkeit zu deren Verschärfung. Dass es sich hierbei um einen Wendepunkt handelt, kann jedoch oft erst konstatiert werden, nachdem die Krise abgewendet oder beendet wurde.“ Ich beschreibe Krise immer so: Es ist eine Phase, in der wir uns in einem labilen Verfassungszustand befinden, der durch Entscheidungen stabilisiert wird. Die Bewältigung einer Krise erfordert Entscheidungen.

Die Lösung ist meist schon da

Im Coaching haben meine Klienten herausgearbeitet und entschieden, was alles nicht mehr ist und nicht mehr geht und nicht mehr funktioniert. Das hört sich erstmal sehr negativ an, es ist aber das genaue Gegenteil. Denn diese Vorgehensweise setzt zugleich auch all das frei, was noch da ist, tief drin in jedem. Und das ist viel und genau das brauchen wir. Es sind die wirklichen Schätze, die ans Licht müssen. Mit ihnen können wir arbeiten und plötzlich tun sich ganz neue Möglichkeiten auf.
Für meine Klienten war das der Moment, noch einmal ganz anders „ins Wir zu kommen“, gemeinsam andersherum und neu zu denken, Ideen zu spinnen, neue Projekte zu entwerfen, um Hilfe zu bitten und zu staunen, was doch alles möglich ist, und zwar genau, weil sie durch diese Zeit gegangen sind. Wäre alles so weitergegangen wie zuvor, wer weiß, ob sie sich ihr neues Potential jemals erschlossen hätten.

Pia und Daniel sind für mich ein wunderbares Beispiel für zwei Musiker, die ihrer Berufung ein großes Stück nähergekommen sind – durch Entscheidungen und Fleiß und Freude. Dazu kann ich nur gratulieren. Und das, obwohl wir gezwungener Maßen 75 % unserer Zeit per Zoom-Call online miteinander arbeiten mussten. Ergebnisse und Qualität sind auch so möglich. Aber Präsenz ist einfach Präsenz.
Meine Klienten freuen sich sehr, Ihnen das Ergebnis ihres Coachings vorstellen zu dürfen, klicken Sie einfach hier:

https://youtu.be/tE6I1stzXy4

Ihre Juliane Müller